Natürlich waren alle bisher erläuterten Schritte auch Vorbereitungen für den finalen Druck, aber in den folgenden Abschnitten soll es um die unmittelbaren Schritte vor dem Druck.
Wie schon mehrfach erwähnt benötigt man für den Siebdruck Siebe (daher auch der Name). In der Regel bestehen sie aus einem leichten Metallrahmen aus Aluminum. Es gibt aber auch Varianten aus Holz, Pappe oder anderen Materialien. Dieser Metallrahmen wird straff mit einem Gewebe bespannt, das je nach Motiv und bedrucktem Material unterschiedlich dicht ist. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten das Motiv auf das Gewebe zu übertragen, ich schildere hier nur, die von mir verwendete Variante. (Wenn ihr Interesse an den anderen Varianten habt, schaut doch einfach mal im Atelier vorbei.) Für dieses Projekt wurde das Gewebe in einer Dunkelkammer mit einer lichtempfindlichen Emulsion beschichtet. Für die anschließende Belichtung habe ich vorab Filme erstellt. Darauf finden sich die jeweiligen Farbauszügen, die vorher in schwarz umgewandelt wurden. Diese schwarzen Stellen sind lichtundurchlässig und das Sieb, bzw. die Emulsion wird an dieser Stelle nicht belichtet. Es härten also nur die Stellen aus, auf die das Licht trifft. Nach der Belichtung wird das Sieb ausgewaschen und die nicht belichteten Stellen freigelegt. An diesen Stellen bleibt das Gewebe durchlässig für die Farbe. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, als hätte man eine Schablone angefertigt.